Philosophie in der gymnasialen Oberstufe öffnet einen Raum, in dem Schülerinnen und Schüler ihr Denken vertiefen und erweitern können. Unter dem Motto „Fragen stellen. Klüger werden.“ lädt der Unterricht dazu ein, Gewohntes zu hinterfragen, Begriffe zu schärfen und sich mit komplexen Fragen auseinanderzusetzen, die nicht nur Wissen, sondern echtes Nachdenken verlangen.
Philosophie ist mehr als ein Fach – sie ist eine Haltung: die Bereitschaft, nicht vorschnell zu urteilen, sich nicht mit einfachen Antworten zufriedenzugeben und die Welt in ihrer Tiefe zu betrachten. Gerade in der heutigen Zeit könnte etwas mehr Tiefe in Debatten und im Denken nicht schaden.
Warum Philosophie?
In einer Zeit, in der Informationen schnell verfügbar, aber selten geprüft sind, bietet Philosophie einen Gegenpol: Sie verlangsamt, vertieft und fordert dazu heraus, genauer hinzusehen. Schülerinnen und Schüler lernen, wie Gedanken aufgebaut sind, welche Voraussetzungen sie haben und wie Argumente funktionieren.
Das Besondere daran: Philosophie gibt keine fertigen Lösungen vor. Sie ermöglicht die Freiheit, eigene Positionen zu entwickeln – und sie zugleich kritisch zu hinterfragen.
Was die Schülerinnen und Schüler lernen
Orientiert am Rahmenlehrplan Berlin/Brandenburg entwickeln die Lernenden zentrale geistige Fähigkeiten:
- Analytisches Denken: komplexe Probleme strukturieren, Begriffe klären, gedankliche Präzision üben.
- Argumentationskompetenz: Positionen logisch begründen, Einwände einordnen, Gedankengänge nachvollziehbar darstellen.
- Urteilskraft: eigenständige, reflektierte Entscheidungen treffen und diese kritisch prüfen.
- Textkompetenz: anspruchsvolle philosophische Texte verstehen und zentrale Argumentationen herausarbeiten.
- Perspektivwechsel: unterschiedliche Positionen kennenlernen, vergleichen und bewerten.
Diese Fähigkeiten sind nicht nur nützlich – sie prägen die Art und Weise, wie man denkt und die Welt wahrnimmt.
Worum es in der Philosophie geht – zentrale Themenfelder
Der Unterricht öffnet Türen zu grundlegenden Fragen:
- Ethik: Was soll ich tun und warum? Was ist ein gutes Leben? Was heißt es, gut zu handeln?
- Anthropologie: Was macht uns zu Menschen? Wie verstehen wir Freiheit, Identität, Bewusstsein? Haben wir einen freien Willen?
- Politische Philosophie: Was begründet Gerechtigkeit? Wodurch entsteht legitime Macht?
- Erkenntnistheorie: Was heißt es, etwas zu wissen? Wie unterscheiden wir Wissen und Meinung?
- Wissenschaftsphilosophie: Was macht wissenschaftliches Denken aus – und wo liegen seine Grenzen?
- Metaphysik: Welche Annahmen über die Wirklichkeit treffen wir – oft ohne es zu merken? Welche Grundlage haben Religionen?
Unser Unterricht – dialogisch, präzise, herausfordernd
Philosophie lebt vom Austausch: von Fragen, Zweifeln, Argumenten und inspirierenden Gesprächen. Im Unterricht begegnen die Schülerinnen und Schüler nicht nur Denkerinnen und Denkern verschiedener Zeiten, sondern auch ihren eigenen Vorstellungen – und deren Grenzen.
Wir legen Wert auf:
- anspruchsvolle Diskussionen
- genaue Textarbeit
- gedankliche Unabhängigkeit
- Freude am Denken
Unser Ziel
Wir möchten junge Menschen stärken, die aufmerksam denken, neugierig bleiben und bereit sind, ihre Überzeugungen immer wieder zu überprüfen. Menschen, die in einer komplexen Welt mit innerer Klarheit und geistiger Offenheit agieren können.
